Die 86-Jährige Martha S. sitzt seit drei Stunden in ihrem Rollstuhl allein am Fenster in einem Pflegeheim, im Kanton Bern.
Sie hält ein Taschentuch in ihrer Hand, um ihren Enkeln zuzuwinken, die heute zum Samichlaustag kommen wollten. Martha hofft vergeblich......
Gleich ist die Besuchszeit vorbei, eine kleine Träne rollt ihr die Wange hinunter.
Martha erzählt mit einem grossen Kloss in Hals: «Ich war doch immer für alle da. Warum sitze ich jetzt in der Adventszeit alleine in meinem Zimmer.»
Wie Martha S. ergeht es vielen SeniorInnen. Der Samichlaustag ohne Enkelkinderversli, ohne herzliche Umarmungen ihrer Liebsten und ohne freudige Gespräche kann die Seele tief betrüben.
Wir schaffen Abhilfe. Als ich mit meinem Therapiehund Djuk das Zimmer von Martha betrete, lässt sie ihr Taschentuch fallen und lächelt uns neugierig an. Mit seiner weichen Hunde schnauze legt Djuk ihr ein Chlaussäckli mit Nüssli, Mandarinli und Schokolade auf ihren Schoss. «Ach, wie freundlich!» Marthas Augen leuchten so hell wie schon lange nicht mehr.
Therapiehunde können die Familie nicht ersetzen, aber sie zaubern Glück in die Gesichter von einsamen SeniorInnen. Mit viel Feingefühl geht Djuk auf betagte Menschen ein und strahlt dabei eine ansteckende Ruhe aus. Hunde lehren uns die Wichtigkeit von bedingungsloser Liebe und vorurteilsfreier Begegnung.
Mit meinem Verein Tierhilfe Verdina möchte ich Brücken zwischen Mensch und Hund bauen und gleichzeitig meine rund 20 tierischen Begleiter versorgen. Danke, dass meine Hunde auch in Zukunft viel Freude und ein bisschen Licht schenken dürfen
Einsamkeit verdunkelt die Seele und an gesellschaftlichen Festtagen wird die Dunkelheit zur Finsternis.